Open-Access-Basisinfos
Informieren Sie sich hier über die grundlegenden Konzepte von Open Access (OA) sowie die Unterschiede von Gold/Hybrid OA, Diamond OA und Green OA.
Was bedeutet Open Access (OA)?
Der Begriff Open Access (OA) steht für den unbeschränkten und kostenlosen Zugang zu wissenschaftlicher Information im Internet. Dazu zählen wissenschaftliche Publikationen ebenso wie Forschungsdaten. Mit Open Access verbunden ist der Anspruch, dass die Ergebnisse öffentlich finanzierter Forschung auch für alle Interessierten öffentlich zugänglich sein sollten.
Open Access hat auch für Forscher*innen selbst viele Vorteile: der wissenschaftliche Austausch wird erleichtert, die Zahl der Leser*innen und Zitierungen steigt und die Reproduzierbarkeit und Nachnutzbarkeit der Inhalte wird verbessert. Auch hinsichtlich der Autor*innenrechte bietet Open Access Vorteile: im Gegensatz zu klassischen Journals, in denen Autor*innen die Verwertungsrechte meist vollständig an den Verlag übertragen müssen, verbleiben diese im Bereich des OA Publishing im Regelfall bei den Autor*innen. Die Veröffentlichung erfolgt dabei unter wissenschaftsfreundlichen Creative-Commons-Lizenzen, bei denen auch immer die „Namensnennung“ der Autor*innen gewährleistet ist.
Weltweit haben sich zahlreiche Wissenschafter*innen und Organisationen der Forderung nach Open Access angeschlossen. Auch die Universität Wien hat durch Unterzeichnung der „Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“ ihr Commitment zu Open Access zum Ausdruck gebracht und in Folge auch in ihrer Open Access Policy definiert.
Als Unterstützung bei Fragen rund um das Thema Open Access steht Universitätsangehörigen das an der Universitätsbibliothek eingerichtete Open Access Office zur Verfügung.
Gold und Hybrid OA
Unter Gold OA versteht man die Erstveröffentlichung von wissenschaftlichen Beiträgen in Open Access Journals (das sind Journals, die alle Artikel frei zugänglich zur Verfügung stellen) oder anderen OA-Medien. Bei kommerziellen Verlagen sind dafür in der Regel Publikationsgebühren (Article Processing Charges, kurz APCs) zu bezahlen. Eine Sonderform von Gold OA ist das sogenannte Hybrid OA, bei dem Beiträge aus Subskriptionszeitschriften gegen Bezahlung optional weltweit frei zugänglich gemacht werden können.
Die Universität Wien fördert Gold- und Hybrid OA mit ihren OA-Verlagsabkommen. Für Publikationen in Open Access Journals, für die es kein Abkommen gibt, steht ein Publikationsfonds zur Verfügung (s. OA-Förderangebote). Tipp: via Journal Eligibility Check lässt sich prüfen, ob OA-Publikationen in der von Ihnen gewünschten Zeitschrift förderfähig sind.
Noch ein wichtiger Hinweis: Das verstärkte Aufkommen von OA-Zeitschriften in den letzten Jahren hat leider dazu geführt, dass immer mehr zweifelhafte Verlage/Anbieter (Stichwort: predatory publishing) Publikationsgebühren verlangen, ohne dass entsprechende Verlagsleistungen (wie z.B. Qualitätssicherung, copy-editing) erbracht werden. Prüfen Sie daher bitte vor der Beitragseinreichung bei einer Zeitschrift, ob es sich um ein seriöses Angebot handelt (s.a. Predatory Publishers: So schützen Sie sich).
Diamond OA
Der Begriff Diamond OA (manchmal auch Platinum OA) bezeichnet ein Open-Access-Modell, bei dem weder für Autor*innen noch Leser*innen Gebühren anfallen (auch nicht indirekt, wie z.B. in Verlagsabkommen). Diamond-Modelle, deren Träger häufig Hochschulen, Universitäten, Fachgesellschaften etc. sind, sind in der Regel nicht kommerziell und gemeinnützig und auf die Belange von Forschung und Wissenschaft ausgerichtet. Die Universität Wien bietet Diamond OA z.B. mit ihrem OJS-Service zur Herausgabe von OA Journals an.
Green OA
Unter Green OA (auch OA Self-Archiving) versteht man die Zweitveröffentlichung von wissenschaftlichen Beiträgen auf Dokumentenservern (Repositorien). In der Regel erlauben Wissenschaftsverlage die Zweitveröffentlichung Ihres Beitrags in einem institutionellen und/oder fachlichen Repositorium. Als Wissenschafter*in der Universität Wien können Sie dafür das institutionelle Repositorium u:scholar nutzen. Auf der Plattform open-access.network finden Sie für verschieden Fächer eine Zusammenstellung von fachspezifischen Repositorien.